Smalltalk als Tool für kommunikative Kompetenz

Sympathie und Erfolg mit Smalltalk

Die Stuttgarter Zeitung bat uns Ende Juni zum Interview über das Thema Smalltalk. Gerne sind wir dem Wunsch nachgekommen und möchten aus aktuellem Anlass die Gelegenheit nutzen, das Thema aus unserer Sicht zu reflektieren. Die Stuttgarter Zeitung legt den Fokus auf den Gesprächsausstieg und resümiert, dass Smalltalk „in Deutschland keinen guten Stand hat“. Nun, Meister des Smalltalks sind die Deutschen wahrscheinlich nicht; aus Perspektive der Kommunikation und Persönlichkeitsentwicklung ist er aber ein wichtiges Tool kommunikativer Kompetenz und menschlichen Zusammenlebens.

Menschen sind soziale Wesen, die durch Kommunikation miteinander in Verbindung treten. Smalltalk ist dabei ein wesentlicher Bestandteil. Ein bisschen plaudern, Warming up vor wichtigen Gesprächen, Meetings oder Geschäftsabschlüssen, Gemeinsamkeiten mit anderen finden und sich füreinander interessieren sind die Voraussetzung für Sympathie und Erfolg. War es nicht immer schön, unbeschwert über die Familie, den Beruf, das Hobby zu plaudern, gemeinsam über verspätete Züge zu schimpfen, sich gemeinsam über Sonnenschein zu freuen oder Regen zu ärgern, gemeinsam zu essen und etwas über kochen, die besten Restaurants und die regionalen Namen der Speisen zu erfahren oder über Urlaubs- oder Herkunftsländer zu sprechen?

Alles schöne Smalltalk-Themen, zu denen jeder unverbindlich etwas beitragen kann. Es ging dabei nicht primär um das Thema, sondern um das Interesse am Gesprächspartner. Über den Smalltalk wird die Beziehungsebene hergestellt, nicht über Sachinhalte. Aber dann kam Corona! Maskenpflicht und Abstandsregeln sind der Tod jedes Smalltalks. Wenn man kaum mehr miteinander spricht und sich mit Skepsis beäugt, kann weder Sympathie noch Interesse entstehen. Denn auch dieses Verhalten ist eine Botschaft. Oder um es mit Paul Watzlawick zu sagen: Man kann nicht nicht kommunizieren! Und Smalltalk hat die Aufgabe, die Menschen zu verbinden und nicht, sie zu trennen. Auch wenn diese Zeit der künstlichen Distanzierung vorbei ist, hat der Smalltalk sich seitdem verändert. Denn es gibt eine wichtige Regel zu beachten: Gespräche über Politik und Religion sind tabu!

Wie Smalltalk sich verändert hat

Politik, Religion werden aus dem Smalltalk ausgeschlossen, weil hier zu viel Potenzial für Spaltung enthalten ist. Je mehr die Politik sich ins das alltägliche Leben einmischt, desto schwieriger wird es, Smalltalk zu führen. Das unverbindliche Gespräch wird zur Herausforderung, wenn die Gesprächspartner die ganze Zeit darüber nachdenken müssen, wie sie neutral formulieren, ohne jemanden auf die Füße zu treten. So kann jedes Thema zum Pulverfass werden und der Wunsch nachvollziehbar, sich der Smalltalk-Situation zu entziehen, bevor man sich um Kopf und Kragen redet.

Politik beeinflusst die beliebtesten Smalltalk-Themen:

  • Das Wetter: Klimawandel, Wärmepumpe, Hitze-Lockdown – Politik, geht nicht!
  • Verkehr und verspätete Züge: E-Mobilität, CO2, Klimakleber – Politik, geht nicht!
  • Essen: Vegetarier, Laborfleisch, Insektenmehl, Grillverbot – Politik, geht nicht!
  • Familie: LTBTQ, Transgender, Regenbogenflaggen, Frühsexualisierung – Politik, geht nicht!
  • Beruf: Fachkräftemangel, Ab- und Zuwanderung – Politik, geht nicht!
  • Urlaub: Flugreise, Autoreise, digitaler Impfpass – Politik, geht nicht!
  • Herkunftsland, -region: kulturelle Aneignung, Rassismus – Politik, geht nicht!

Diese Liste ließe sich noch um viele Themen erweitern. Die Menschen sprechen immer noch genauso gerne darüber, sind aber vorsichtig geworden. Und die kleinen Alltagssituationen werden weniger genutzt, um ins Gespräch zu kommen. In unseren Seminaren stellen wir fest, dass es deutlich länger dauert, bis das Eis gebrochen ist und die Teilnehmer unbeschwerten Smalltalk führen. Insbesondere in offenen Seminaren wird erst die Lage gecheckt und geprüft, was man sagen kann. Wenn dann nach einiger Zeit die Atmosphäre auflockert, zusammen gearbeitet und vor allem zusammen gelacht wird, dann wird auch der Smalltalk wieder entspannter und interessanter. Denn nach wie vor gilt der Satz von Emil Oesch: „Der beste Weg, andere an uns zu interessieren, ist der, an ihnen interessiert zu sein.“ Und Smalltalk ist ein Schüssel dazu.

Deshalb unser Appell: Holen wir uns unseren Smalltalk zurück statt ihn schlechtzureden! Wenn sich Glaubenssätze wie: Sei vorsichtig! oder Vertraue niemandem! erst einmal manifestiert haben, dann werden sich kommunikative Kompetenz und Zusammenleben nachhaltig negativ verändern.

Gerne unterstützen wir Ihre kommunikative Kompetenz mit Seminaren und Coaching für Kommunikation oder  Persönlichkeitsentwicklung und haben auch das Thema Smalltalk im Programm.

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